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27.01.2018
Befreiung Auschwitz

Nur noch wenige Gefangene treffen die Soldaten der Roten Armee an, als sie am 27. Januar 1945 das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau erreichen. Viele Häftlinge sind schon auf Todesmärschen in Richtung Westen unterwegs. Überall entdecken die Soldaten Spuren, die davon erzählen, wie Menschen brutal ermordet wurden.

Das Datum der Befreiung von Auschwitz hat sich eingeprägt. Zu Recht hat man schon vor einigen Jahren beschlossen, an diesem Tag aller Opfer des Holocaust zu gedenken.

Ich finde es wichtig, dass wir uns an das unermessliche Leid erinnern. An die Ereignisse damals in dunkler Zeit: Wie jüdische Mitbürger in Deutschland zunehmend diskriminiert wurden. Wie die Nazis ihr Unrecht mit Gesetzen legitimiert haben. Über die Pogromnacht sagten sie: „Das Volk hat sich gegen die Juden empört!“ Bald danach setzten sie eine fabrikmäßige Tötungsmaschinerie in Gang.

Ich will aufmerksam bleiben für leise Anfänge. Denn wir Menschen sind anscheinend so gestrickt, dass wir uns auch an das Grauen gewöhnen können. – Nein, ich will das Unrecht nicht übersehen. Ich will dort meine Stimme erheben, wo Menschen gedemütigt und unterdrückt werden.

Und zugleich will ich das Leben lieben, es feiern, Denn wo das Leben geliebt wird, da weicht das Grauen. Da verlieren die, die Angst und Hass schüren, ihre Macht.

Meint Hans-Jürgen Kant, Superintendent in Halle.

 


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