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27.08.2018
Buchstabentor

Wissen Sie, was eine Anlauttabelle ist? Grundschullehrer sind sofort im Bild. Ich war es nicht. In dieser Tabelle gehört zu jedem Buchstaben des Alphabets ein Bild. Dazu gibt es auch ein schönes Lied. Nicht unbedingt sinnvoll, aber leicht merkbar. Wir lieben besonders „Ü wie Überholverbot“. In den ersten Klassen meiner größeren Kinder hieß die Anlauttabelle etwas poetischer „Buchstabentor“.

Eine Anlauttabelle der besonderen Art gibt es in der Bibel. In Psalm 145 beginnt jede Zeile mit einem Buchstaben des hebräischen Alphabets. Der Schreiber musste am Anfang jeder Zeile besonders sorgfältig neu ansetzen. Vielleicht hatte er dabei Zungenspitze zwischen den Zähnen, wie meine Tochter, wenn sie die Zeilen in ihrem Heft sorgfältig mit dem neuen Buchstaben füllt.

Er beginnt – ins Deutsche übersetzt – mit „Ich will dich erheben, mein Gott du König / und deinen Namen loben immer und ewiglich“ Und endet mit „Mein Mund soll des Herrn Lob verkündigen / und alles Fleische lobe seinen heiligen Namen immer und ewiglich“. Er beginnt und endet im Lob Gottes.

Ob das nicht auch was für mich wäre? Jeden Tag eine Anlauttabelle des Lobens ausfüllen? Von A „Aufgestanden und ausgeschlafen gewesen“ bis Z „Zusammen abends auf dem Sofa sitzen“? Ich fang einfach mal an. Bei Q und Y fällt mir bestimmt auch noch was ein.

 

Wofür gibt es heute Grund zu loben? fragt Sie

Pfarrerin Kathrin Oxen, Lutherstadt Wittenberg


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