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30.08.2017
Das Jahr der Schwalben

In diesem Jahr sehe ich sie nicht nur am Himmel, die Schwalben - meine liebsten Himmelsbewohner haben es auf Blusen und T-Shirts, auf Jeanshosen und Halstücher geschafft. Diese Vögel, die scheinbar mühelos durch die Lüfte unterwegs sind. Die an heißen Tagen in pfeilschnellen Flugmanövern auch mal ein Bad nehmen. Dieses Jahr habe ich schon im Februar von ihnen gesprochen. Es war ein Abschiedsgespräch mit einer Dame. Sind die Schwalben schon da? so fragte sie mich im Februar schon ganz geschwächt. Mit viel Sehnsucht in der Stimme. Denn wenn die Schwalben da sind – dann beginnt der Sommer. Sind die Schwalben schon da? Sie starb noch bevor die Schwalben kamen. Allein der Gedanke an die Schwalben machte sie aber ruhig. Ihre inneren Bilder vom Flug der Schwalben, vom Nest vor dem Kuhstall – die halfen ihr, als sie Abschied nehmen musste. Sie hatte mit ihnen ihr Leben gelebt. Wie sie kamen, im Frühjahr, und wie sie wieder fortzogen im Herbst. Verlässlich. Wie Gott es versprochen hat: Solange die Erde steht, soll nicht aufhören Saat und Ernte, Frost und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht. Jetzt sammeln sie sich bald wieder, die Schwalben. Und fliegen fort. Und dann bleibt uns über Herbst und Winter wieder nur die Sehnsucht nach dem neuen Frühling, nach dem Neu-Erwachen des Lebens.

Einen Tag mit Himmelsblicken wünscht Ihnen Pfarrerin Katja Albrecht aus Merseburg


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