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Der 9. November

Heute ist der 9. November – kein Tag wie jeder andere, sondern ein Datum, das sich tief in das Gedächtnis unseres Landes eingeprägt hat.

Ein Tag, an dem Licht und Schatten dicht beieinander liegen.

Am 9. November 1938 brannten in Deutschland die Synagogen.
Fensterscheiben zersplitterten, jüdische Mitmenschen wurden gejagt, gedemütigt, getötet.
Die sogenannte „Reichspogromnacht“ war der Auftakt zur systematischen Vernichtung jüdischen Lebens.
Wenn ich daran denke, schnürt es mir die Kehle zu – weil es Menschen waren, Nachbarn, Kolleginnen, Freunde, die wegsahen oder mitmachten.

Und dann, genau 51 Jahre später, am 9. November 1989, öffnete sich die Berliner Mauer.
Menschen lagen sich in den Armen, die Trennung beendet, Grenzen wurden überwunden.
Ein Tag, der Hoffnung atmen ließ.

Beides gehört zu uns: Schuld und Befreiung, Dunkel und Licht.
Vielleicht liegt genau darin die Aufgabe dieses Tages:
hinsehen, wo Unrecht geschieht – und hoffen, dass Mauern fallen können, auch heute: Mauern aus Hass, Mauern aus Angst, Mauern in unseren Herzen.

Ich glaube, gerade an einem Tag wie diesem 9. November ist und bleibt es wichtig mit wachen Augen und offenem Herzen durch den Tag zu gehen. Denn nicht das Trennende, sondern das Verbindende muss mehr in meinen Fokus.

Nachdenklich grüßt Martin Olejnicki, evangelisch in Köthen.

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