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02.07.2018
Ein Kind, ein Wort - Pippi Langstrumpf

Rote Zöpfe, ein kunterbuntes Haus, ein Äffchen und ein Pferd. Pippi Langstrumpf kennt jeder. In diesem Sommer werde ich sie treffen. Ich fahre nach Schweden, wo sie zuhause ist. Sie ist das bekannteste „Kind“ der schwedischen Autorin Astrid Lindgren. „Ein Kind – ein Wort“ ist diese Woche mein Motto hier im Radio. „Frei“ ist heute mein Wort.

Als die Geschichten von Pippi Langstrumpf vor 70 Jahren zum ersten Mal erschienen, da waren Mädchen sehr brav und Jungen höchstens ein bisschen wild. Und plötzlich war da ein Mädchen, das alleine in einem Haus lebte und auf das keiner aufpasste. Pippi stellt einfach alles in Frage und auf den Kopf. Sie schickt sich selbst ins Bett und geht nur deswegen zur Schule, weil sie auch Ferien haben möchte. Sie rollt Kuchenteig auf dem Fußboden aus und schläft mit den Füßen auf den Kopfkissen.

Man hat in Schweden und in Deutschland ernsthaft überlegt, ob die Geschichten von Pippi Langstrumpf Kindern vielleicht schaden könnten. So wild und frei darf niemand sein, nicht einmal in einem Kinderbuch. Denn das könnten sich Kinder ja zum Vorbild nehmen.

Ich wünschte, das wäre wirklich passiert. Denn frei kann man eigentlich nie genug sein. Nicht immer mit dem Strom schwimmen und tun, was alle tun. Die Dinge hinterfragen. Und auch fragen, was wichtig zu lernen ist im Leben – Multiplikation oder doch lieber „Lustifikation“, wie Pippi sagen würde? Ich suche nach der Pippi Langstrumpf in mir.

Entdecken Sie Ihre Freiheit! wünscht Ihnen

Pfarrerin Kathrin Oxen, Lutherstadt Wittenberg


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