Ernte-Dank
„Danke, danke! Danke für die Antwort!“ sagt Theodor gerade ziemlich oft. Er ist vier Jahre alt.
Meine Frau und ich müssen jedes Mal schmunzeln, wenn wir das hören, und machen es ihm manchmal nach, dieses doppelte, nachdrückliche Bedanken:
Danke, danke. Danke für den Kaffee!
Danke, danke. Danke für das Mittagessen!
Wir sind durch dieses Spiel mit dem Wort Danke wieder etwas aufmerksamer geworden für die Dankbarkeit.
Eigentlich bin ich von Natur aus ein dankbarer Mensch. Doch die Dankbarkeit ist auch eine Tugend, die gelernt werden will. Als Lebenseinstellung. Dankbar sein für das, was mir im Leben geschenkt wird: Dass die Erde sich immer noch dreht. Dass nicht aufhört Saat und Ernte, Sommer und Winter, Frost und Hitze. Und dass da Menschen sind, mit denen ich mein Leben teile. Ich habe so viel Grund, dankbar zu sein. Gerade auch, wenn ich all das Schlimme sehe, was in der Welt geschieht. Wie Menschen da leiden. Und dass es mir nicht so geht.
Am heutigen Sonntag feiern viele Kirchengemeinden Erntedankfest. Die Marktkirchengemeinde feiert um 10.00 Uhr auf dem Bauernmarkt hier in Halle. Im Mittelpunkt steht der Dank für das, was in diesem Sommer gewachsen ist. Aber auch die Dankbarkeit für unser Leben und die Bitte, dass Gott uns hilft. Eine Erntekrone wird mit ganz persönlichem Dank und mit Bitten gestaltet. Danke, danke!
Hans-Jürgen Kant von der Evangelischen Kirche in Halle