Feiern - aber richtig
Ich habe es leicht gehabt in meinem Leben.
Jedenfalls was die Nationalfeiertage betrifft.
Zu DDR-Zeiten sagten wir immer schmunzelnd am 7. Oktober:
Wir feiern heute kräftig Geburtstag – meines Schwiegervaters.
Unser Gegenüber schaute erst erstaunt und dann irgendwie immer erleichtert.
Sie hatten sich doch nicht in uns getäuscht.
Seit acht Jahren darf ich den Geburtstag von Enkelzwillingen am 3. Oktober feiern.
Dies ist ein besonderes Geschenk, an diesem Tag die Zukunft zu feiern.
Aber wir alle sollten diesen Feiertag auch feiern.
Der Festgottesdienst zum Tag der Deutschen Einheit ist heute um 10:00 Uhr in Saarbrücken.
Traditionell wird der zentrale Feiertag immer in dem Bundesland gefeiert, das gerade den Vorsitz im Bundesrat hat.
Der Dankgottesdienst gehört dazu.
Ich kann mich an viele einzelne Tage in jedem Jahr 1989 erinnern,
auch an die Tage, an denen wir Angst hatten.
Die Gewaltlosigkeit und die Vernunft haben gesiegt.
Dafür bin ich bis heute dankbar.
Die Demonstranten hielten Kerzen und nicht Steine in den Händen.
Viele der Demonstranten waren vorher beim Friedensgebet in den Kirchen.
Ich danke Gott jedes Jahr dafür, dass wir 1989 eine friedliche Revolution erleben durften.
Das war und ist ein großer Schatz. Den müssen wir bewahren.
Deshalb tut das Feiern heute gut.
Und das Erinnern an den Willen zum Frieden auf allen Seiten.
Es gibt sicher auch in ihrer Umgebung gute Möglichkeiten zum Feiern in einem Gottesdienst, in einem Konzert oder auf einem Fest.
Heute feiern wir von Aachen bis Görlitz.
Dankbar für die deutsche Einheit ist
Pfarrerin Renate Höppner von der Evangelischen Kirche in Magdeburg