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06.08.2017
Fotografieren verboten!

Ich möchte gerne anderen erzählen, worüber ich mich freue, es ihnen zeigen. In Bergün in Graubünden in der Schweiz will man das anscheinend nicht, lese ich noch vor meinem Urlaub im Internet. Dort hatte der Gemeinderat ein Fotografierverbot beschlossen.

Ist das ein Witz? Fragte ich mich. - Keinesfalls! „Die in den sozialen Netzwerken veröffentlichten Fotos aus Bergün könnten all jene, die gerade woanders unterwegs sind, unglücklich machen.“ Heißt es da.

Auch von Gott soll man sich kein Bild machen, sagt die Bibel. Aber nicht deshalb, weil man sonst unglücklich werden könnte. Eher, weil ich Gott mit einem festen Bild nicht gerecht werde. Denn er ist vermutlich ganz anders, als ich ihn mir vorstellen kann.

Inzwischen darf man in Bergün wieder die Kamera benutzen. „Ein paar Tage des Fotografierverbots haben ausgereicht“, so schreibt der Gemeindepräsident im Internet, „dass Millionen von Menschen rund um den Globus nun das kleine malerische Dorf Bergün kennen und im Netz nach Bildern des Ortes suchen.“
Aha, denke ich, hier wurde klug geworben: Etwas verbieten. Leere Bilderrahmen aufstellen statt bunter Fotos. Das weckt Interesse!

Um das unter die Leute zu bringen, was man liebt, braucht es Ideen und Phantasie. Die wünsche ich mir auch, damit ich so von Gott erzähle, dass Sie als Hörerinnen und Hörer neugierig werden.

Hans-Jürgen Kant von der Evangelischen Kirche in Halle.


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