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08.06.2020
Fragebogen

Im fröhlichen Plauderton sagt der Moderator zu der Schauspielerin, die aktuell alle Preise gewinnt:
Nun kommen wir zu unserem Fragebogen; unsere Hörerschaft ist schon ganz gespannt.

Und dann folgen die üblichen Fragen nach Lieblingsfarben, Hobbies und Privatleben.
Und dann die Frage: Was glauben Sie?

Die Schauspielerin, bisher routiniert und souverän, zögert kurz. Man kann förmlich spüren, wie sie sagen will: Das war nicht abgesprochen.

Aber nun muss sie antworten.
Sie zögert: Ja, also….
Und dann entschlossen: ich glauben an die Natur…..und natürlich an die Liebe.

Wunderbar, der Moderator ist begeistert, an die Natur und die Liebe. Glauben wir daran nicht alle?
Nun folgt Musik.

Ich nicht, denke ich und würde es m liebsten ins Radio rufen.
Ich bin Teil der Natur und natürlich ist echte Liebe wunderbar.
Aber glauben kann ich daran nicht.
Ich glaube, Gott hat die Natur und mich geschaffen.
Ich glaube Gott hat einen Plan mit mir
Ich muss den Plan nicht verstehen. Das ist häufig schmerzlich.
Ich ärgere mich, wenn die wichtige Frage nach dem Glauben so beiläufig behandelt wird
Während die Musik läuft, sagt die Schauspielern: diese Frage war nicht abgesprochen.
Nein, sagt der Moderator, aber hast Du doch gut beantwortet. Mehr kann man nicht erwarten.

Mir scheint,  damit werden die Menschen unterschätzt. Die Frage nach dem Glauben ist wichtig und braucht andere Antworten. Oberflächlich sind sie nie.

Damit grüßt aus Dessau
Joachim Liebig


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