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Frauen im Parlament

„Meine Herren und Damen“ beginnt Marie Juchacz am 19. Februar 1919 ihre Rede in der Weimarer Nationalversammlung. Als Reaktion darauf notiert das Protokoll: „Heiterkeit im Hohen Haus.“

Marie Juchacz sagt in ihrer Rede: „Es ist das erste Mal, dass in Deutschland die Frau als Freie und Gleiche im Parlament zum Volke sprechen darf.“ Sie meint damit das Wahlrecht, das Frauen so lange vorenthalten wurde. Erst im Zuge der Novemberrevolution wurde es ihnen zugestanden. 37 Frauen ziehen in die Weimarer Nationalversammlung ein. Das sind 8,7 Prozent der Gewählten. Immerhin.

Der Anteil der Frauen in den Parlamenten ist gewachsen, aber auch nach hundert Jahren liegt er erst bei einem Drittel der Abgeordneten. In Brandenburg versucht man gerade, das zu ändern. Die Parteien sollen für die Landtagswahl Listen vorlegen, auf denen Frauen und Männer in gleicher Anzahl kandidieren. Das finde ich richtig.

Denn Gott hat sich auf alle Fälle etwas dabei gedacht, Frauen und Männer in ‚Pi mal Daumen‘ gleicher Stückzahl zu erschaffen. Dass sollte sich auch in unseren Parlamenten widerspiegeln. Denn wenn Frauen ihre Sicht der Dinge einbringen, können alle nur gewinnen.

Marie Juchacz war dazu bereit. Sie erhielt für die erste Rede einer Frau in einem deutschen Parlament heute vor 100 Jahren viel Zustimmung und Beifall.

Freut sich Hans-Jürgen Kant von der Evangelischen Kirche in Halle.

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