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20.02.2019
Welttag der sozialen Gerechtigkeit

Manchmal träumte ich als Kind vom Schlaraffenland. Es befand sich direkt unter unserer Wohnung in der Kühlungsborner Strandstraße. Ich musste im Traum nur eine Klappe in der Küche öffnen. Per Leiter ging es dann direkt in den HO-Laden unter uns. Der hatte alles, was sich ein Kinderherz wünscht: Schlager-Süßtafeln und Brausepulver, Apfelsinen manchmal und Zuckerstangen. Das reinste Schlaraffenland.

Dabei hatte ich genug zu essen damals in der DDR. Meine Mutter hat im Sommer große Bleche voller Apfelkuchen gebacken und im Herbst den Hefeteig dicht mit Pflaumen belegt.

Das ist lange her. Dennoch träume ich immer noch. Denn es bedrückt mich, dass Menschen auf unserer Erde unter Hunger leiden. In Zelten leben, in großen Lagern. Auf der Flucht sind vor Gewalt und Krieg. Und erschreckend finde ich: Auch bei uns sind Kinder in Not. Gibt es Eltern, die sich als Hartz-IV-Empfänger ausgeschlossen fühlen vom gesellschaftlichen Miteinander.

Meine Träume jetzt sind von den Texten der Bibel gespeist: Sie handeln von Gerechtigkeit und von Teilhabe für alle Menschen. Davon, dass alle zu ihrem Recht kommen und keiner draußen steht. Davon, dass eines Tages alle genug zu essen haben. Wo jeder so viel bekommt, wie er benötigt.

Von diesen Träumen will ich mein Handeln bestimmen lassen, heute und solange es noch Not in der Welt gibt. Sagt Hans-Jürgen Kant von der Evangelischen Kirche in Halle.


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