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Hiroshima

Eine sehr alte japanische Legende sagt: Wer tausend Origami-Kraniche faltet, der hat einen Wunsch frei. Und so faltet das japanische Mädchen Sadako Sasaki Tausende Origami-Kraniche, und zwar in kürzester Zeit. Ihr Wunsch, nämlich am Leben zu bleiben, würde dadurch nicht in Erfüllung gehen; das war auch ihr irgendwann klar. Sie faltet trotzdem weiter. Denn das Falten gibt ihr so viel Kraft und Halt in ihren letzten Lebensmonaten.
1955 stirbt Sadako Sasaki an Leukämie. Hunderttausende sterben in Hiroshima und Nagasaki noch Jahre denselben Tod wie sie. Es ist eine Spätfolge der Atombomben-Explosion über Hiroshima, genau heute vor 80 Jahren.
Ihre Freunde errichten Sadako Sasaki und all den anderen durch die Bombe getöteten Kindern ein Denkmal in Hiroshima. Darauf steht: „Dies ist unser Ruf. Dies ist unser Gebet. Frieden zu schaffen in dieser Welt.“ Im Inneren des Denkmals befinden sich Kraniche. Die bewegen sich im Wind.
Und von dort sind sie hinausgeflogen in alle Welt. Gelandet sind sie unter anderem in der Wallonerkirche in Magdeburg. Da schweben seit ein paar Jahren Jahren einige Dutzend Origami-Kraniche über dem Kirchen-Eingang, gefaltet von Magdeburger Schülern.
Ich glaube, auch wenn sich nicht jeder Wunsch erfüllt – so ein kleiner Akt der Hoffnung wie das Falten verändert die Welt. Und aus den Ruinen kann Frieden wachsen. Davon erzählen die Kraniche. Und unsere Städte und Kirchen, die so viel erlebt haben, die erzählen mit.

Das spürt Conrad Krannich aus Halle

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