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17.11.2017
Internationaler Tag gegen Gewalt gegen Frauen

„Ich bin nicht wütend auf meine Eltern. Auch nicht auf meine Mutter. Sie wusste es ja nicht besser.“
So sagt es eine 19jährige junge Frau im Zeitungs-Interview. Sie stammt aus Gambia, lebt aber jetzt in Deutschland. Ihren Namen möchte sie nicht öffentlich nennen. Was für ihre Mutter und deren Mutter absolut selbstverständlich war, die sogenannte Beschneidung, die brutale Verstümmelung der weiblichen Geschlechtsorgane, das hat die junge Frau als Unrecht erkannt. Sie fand eine verständnisvolle Beratungsstelle. Und sie bekam die Möglichkeit, durch eine Operation körperlich wieder zu einer vollständig empfindenden und äußerlich unversehrten Frau zu werden. Seit Jahrzehnten kämpfen Frauenrechts-Organisationen gegen diesen brutalen Brauch. Viel Aufklärungsarbeit wurde geleistet und viele Projekte wurden gestartet. Die Zahl der verletzten Mädchen und Frauen geht weltweit langsam zurück. Und doch sind jährlich über zwei Millionen Mädchen in der Gefahr, so misshandelt zu werden. Die weibliche Genitalverstümmelung ist an vielen Orten ein Tabu-Thema. Gut, dass diese junge Frau darüber redet.
Wütend ist sie nicht, die junge Frau aus Gambia, aber dankbar und froh, dass sie nicht mehr ständig Schmerzen hat. Ihre eigenen Töchter will sie dieser schlimmen Praxis niemals aussetzen.
Heute wird weltweit auf Gewalt gegen Frauen aufmerksam gemacht.

Nachdenklich geht in diesen Tag Pfarrerin Katja Albrecht aus Merseburg


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