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26.02.2018
Mechthild von Magdeburg

Ich fahre mit Freunden aus Hannover am Magdeburger Schleinufer an der Elbe entlang. Dunkel ist es. „Wer ist denn das?“ fragt einer von den beiden. Ich schaue ganz irritiert nach oben auf den Fürstenwall. Und da steht sie – die Mechthild von Magdeburg. Mir war es gar nicht klar, dass ich sie auch von hier unten sehen kann.

Mechthild, diese Skulptur von 2007 erinnert an eine großartige und mutige Frau des Mittelalters.

Stolz ist ihre Haltung.

Sie ist nicht in Stein gemeißelt, sondern aus durchsichtigem Kunststoff.

Licht durchdringt sie.

Lichter spiegeln sich in ihr.

Mal ist sie blau, mal durchscheinend, mal dunkel.

Vor 800 Jahren lebte Mechthild hier in Magdeburg und sie sah Gott wie ein fließendes Licht, das alles durchdringt.

Und sie hörte Gottes Stimme mit ihrem Herzen.

Das hat sie zutiefst berührt. Das hat ihr Leben und ihren Glauben verändert.

Von Gott sprach sie nun wie von einem Liebenden„Du leuchtest in meine Seele wie die Sonne auf dem Golde“.

Sie gab all ihre soziale Sicherheit auf.

Sie verließihre reiche Familie und lebte nun als Begine. In einer Kommunität –würden wir heute sagen.

Menschlich und zärtlich sprach sie von Gott. Mitten ins alltägliche Leben hinein.

Ihr Beichtvater Heinrich von Halle ermutigte sie, alles was sie fühlte, glaubte und dachte aufzuschreiben.

Solche Gedanken waren damals für eine Frau ungeheuerlich und manchen auch zu politisch. Als Magdeburg für sie nicht mehr sicher genug war, fand sie Zuflucht im Kloster Helfta vor den Toren Eislebens.

Ehrlich, mutig und Gott im Herzen - solche Menschen wünsche ich mir auch heute im 21. Jahrhundert!

Pfarrerin Renate Höppner aus Magdeburg


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