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02.12.2023
Miteinander reden

„Impfen ist Nächstenliebe“. So stellte es die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland fest im Herbst 2021. Und so stand es dann vor genau zwei Jahren auf einem Transparent hoch oben an der Marktkirche hier in Halle.

Es war die finstere Corona-Zeit. Die Zahl der Infizierten stieg noch einmal an und viele Menschen starben.

Impfen schien das ultimative Mittel dagegen zu sein: Wer sich impfen lässt, hilft, die Epidemie einzudämmen. Er übt Nächstenliebe.

Georg ist sauer bis heute. Er sagt: „Seit Corona gehe ich mit demonstrieren. Ich habe mich damals so ohnmächtig gefühlt gegenüber den staatlichen Vorgaben. Und als ihr dann noch ein Transparent an die Marktkirche gehängt habt, fühlte ich mich mit meiner anderen Meinung völlig allein.“

„Das tut mir leid, dass das so auf dich gewirkt hat“, sage ich. „Doch das Impfen war für mich damals wirklich eine Form von Nächstenliebe. Neben anderen Formen, die es auch noch gibt: Menschen in Not helfen, mit Wort und Tat für andere da sein.“

Georg schaut mich fragend an. Er sagt: „Ich bin noch immer sehr verletzt. Ich verstehe, was du sagen willst, aber so richtig dringt es nicht durch bei mir.“

„Lass uns weiter reden“, sage ich. „Das ist nötig. Auch wenn wir vielleicht unterschiedliche Sichtweisen aushalten müssen.“

Miteinander reden. Nur so können wir Gräben überwinden. Und uns respektvoll begegnen.

Darum wirbt Hans-Jürgen Kant von der Evangelischen Kirche in Halle


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