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Nagelkreuz

1940 bombardiert die deutsche Luftwaffe die englische Stadt Coventry. Hunderte Menschen sterben. Wohnhäuser, Industrieanlagen, Denkmale werden zerstört, auch die tausend Jahre alte Kathedrale.  

Am Morgen danach findet der Pfarrer in den Trümmern drei Zimmermannsnägel. Er legt sie zu einem Kreuz zusammen. An den Rest einer Kirchenmauer schreibt er zwei Worte: »Vater, vergib.« 

80 Jahre später gibt es hunderte Kopien dieses Nagelkreuzes von Coventry, einst improvisiert aus drei Zimmermannsnägeln. Und um die Worte »Vater, vergib« ist ein ganzes Gebet gewachsen. Mit seinen Worten bitten Menschen in über 160 europäischen Kirchen jeden Freitagmittag um Frieden und Versöhnung und sprechen: 

»[…] Den Hass, der Rasse von Rasse trennt, Volk von Volk, Klasse von Klasse, Vater, vergib. 
Das Streben der Menschen und Völker zu besitzen, was nicht ihr eigen ist, Vater, vergib. 
Die Besitzgier, die die Arbeit der Menschen ausnutzt und die Erde verwüstet, Vater, vergib. 
Unseren Neid auf das Wohlergehen und Glück der anderen, Vater, vergib. 
Unsere mangelnde Teilnahme an der Not der Gefangenen, Heimatlosen und Flüchtlinge, Vater, vergib. 
Die Gier, die Frauen, Männer und Kinder entwürdigt und an Leib und Seele missbraucht, Vater, vergib. 
Den Hochmut, der uns verleitet, auf uns selbst zu vertrauen und nicht auf Gott, Vater, vergib.« 

Heute um zwölf werden wir mit diesen Worten für Frieden und Versöhnung beten. Das helfe uns, jeden Tag Frieden und Versöhnung zu leben, wo auch immer Gott uns hingestellt hat.  

Conrad Krannich, Wallonerkirche, Magdeburg

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