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14.05.2019
Robinson

Heute werden Sie wahrscheinlich ein Stück Brot essen. Ich möchte Sie nun dazu bringen, dabei an Robinson Crusoe zu denken.

Ja, genau, der Robinson Crusoe. Der auf einer einsamen Insel gestrandet ist. In diesen Tagen ist von ihm mehr als sonst die Rede. Weil sich das Erscheinen des Buches von Daniel Defoe zum 200. Mal jährt.

Sie kennen die Geschichte. Als Robinson als einziger den Schiffbruch überlebt, kann er nur ein paar Gegenstände aus dem Schiff retten. Er beginnt also, nur mit seinen Händen und Fertigkeiten, sich das herzustellen, was er braucht. Eine Hütte. Ein Bett. Und Nahrung. Brot – das war sein Ziel.

Dazu braucht er einen Acker, er muss ihn bearbeiten, er braucht ausreichend Getreidepflanzen. Aus Lehm stellt er feste Gefäße her, zur Aufbewahrung und zum Backen. Er baut sich einen Ofen. Insgesamt braucht er dafür vier Jahre.

Als er das alles überblickt, stellt er fest: »Es ist in der Tat erstaunlich und wird von den wenigsten Menschen beachtet, wie viele Gegenstände erforderlich sind, um sich einen einzigen Bissen Brot zu verschaffen«.

Ist das nicht wirklich erstaunlich? An einem Bissen Brot in der Einsamkeit wird Robinson klar: wir brauchen die anderen Menschen um uns herum. Denn sie stellen uns die vielen Dinge und Fähigkeiten zur Verfügung, von denen wir leben. Uns alle verbindet etwas, ganz realistisch: Wir brauchen einander. Zum Leben.

Denken Sie an Robinson.

Sagt Christian Buro, Pfarrer in Beuster.

 


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