Angedacht, MDR, Radio, Radio-Andacht, Radio-Andachten, Radioandacht, Radioandachten,

19.01.2021
So viel Traurigkeit, so viele Abschiede im letzten Jahr

Im Herbst ist uns ein Enkelkind gestorben, kurz vor dem eigentlichen Geburtstermin. In einem kleinen Sarg haben wir es auf dem Friedhof zu Grabe getragen. Inmitten von Kindergräbern, auf denen Engel wachen, Windräder sich drehen, Kreuze mit Namen und ach so kurzen Lebensspannen stehen.

Es war so unbegreiflich, so unendlich traurig. Es hat mich sprachlos gemacht und ich habe mich gefragt: warum und weshalb  - und warum trifft es gerade uns.

Wenig später gab es noch einen Abschied. Der war anders. Da ist mein Schwiegervater gestorben. Sein Leben war lang und reich. Kurz vor Weihnachten ist er von uns gegangen, „aus dem Leben ins Leben“, wie er bekannt hat. Und trotzdem macht uns auch dieser Abschied das Herz schwer.

Viele müssen sich gerade verabschieden. Alles unter den besonderen Bedingungen der Pandemie. Viele sterben auch mit oder an dem Virus. Oft im Krankenhaus oder in Pflegeeinrichtungen.

Jeder Abschied ist schwer. Manchmal unfassbar schwer. Gerade, wenn ein Kind stirbt. Meine Tränen sind bis heute nicht versiegt, wenn ich am Grab stehe und daran denke: Ich hatte keine Chance, dieses Kind wirklich kennenzulernen! Und doch: Ich weiß es aufgehoben bei Gott. Das tröstet mich. Niemals werde ich aus seiner Hand fallen, was immer auch geschieht.

Meint Hans-Jürgen Kant, Superintendent in Halle.


Bleiben Sie mit unseren Newslettern auf dem Laufenden.

Hier Abonnieren

Die besten News per E-Mail - 1x pro Monat - Jederzeit kündbar