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21.07.2022
Stille Heldin

Freya erzählte nur drei Sätze von ihrem Beruf. Das war schon zu viel für mich. Ich musste raus; ich musste weinen, und zwar vor Entsetzen darüber, wie kaputt unsere Welt ist. Und vor Dankbarkeit, dass es Menschen wie sie gibt.

Freya arbeitet in einer Kinderauffangstation – einer Rettungsinsel für Kinder in Not. Wenn die Krisen draußen übersprudeln, dann spüren sie das hier sofort, erzählt sie.

Hin und wieder landen in der Auffangstation Babys mit gebrochenen Knochen. Wie kann das bitte passieren? So Das darf doch nicht wahr sein. Sind so kleine Hände …

Die meisten Gewalttaten gegen Kinder werden zuhause verübt, nicht irgendwo da draußen in der Welt, sondern hier, mitten unter uns, in unseren schönen, zivilisierten vier Wänden. Manchmal sind Mama und Papa so am Ende, so überfordert, dass sie zur Gefahr werden für das kleine Leben, das sie selbst zur Welt gebracht haben. Und in solchen Situationen hilft nur eines: raus.

Dann gibt es – Gott sei Dank – Orte wie diesen und Menschen wie sie: Freya, deren Beruf es ist, sich der kleinen Seelen anzunehmen, die keiner will und die nichts dafürkönnen.

„Wer ein Kind rettet, der rettet die ganze Welt.“ Selten habe ich dieses Sprichwort so gut verstanden wie in den wenigen Minuten, in denen Freya von ihrer Arbeit erzählte.

Gott segne die vielen stillen Helden und Heldinnen, die mit jedem Kind die Hoffnung für unsere Welt am Leben halten.


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