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28.01.2019
70 Jahre Leningrad

Leningrad. Es waren Allmachtsphantasien. Er wollte das „Giftnest“ „ausrotten“, die „Brutstätte des Bösen“ vernichten. Leningrad sollte vom Erdboden verschwinden. So wollte es der Führer. Fast 900 Tage lang ließ Hitler seine Soldaten die Stadt belagern, bis sie endlich aufgaben, niedergezwungen von der Roten Armee und entkräftet. Was sich im belagerten Leningrad derweil ereignet hat, ist finster, ganz finster.

Nun ist das Ende der Blockade 75 Jahre her. Ende Januar 1944 hat die Hölle zumindest aufgehört zu kochen. Zu Ende war sie lange noch nicht. Die heute davon erzählen, lassen ahnen, dass die Traumatisierungen weit bis in die Gegenwart reichen. Ganz sicher auf allen Seiten.

Ein Mann, sein großes Gefolge, wahnwitzige Ideen. Einmal allmächtig sein. Einmal alles regieren. Was für eine verheerende Energie!

Wieviel Kraft hat es gekostet, sich ihr in den Weg zu stellen?

Allen, die Allmachtsphantasien hegen – die gibt es heute nicht zu knapp, und sei es in weit geringerem Ausmaß als Hitler– wünsche ich Leute, die sich ihnen sofort und engagiert in den Weg stellen. Es kann so viel Schreckliches verhindert werden.

Wir alle müssen ertragen, dass wir nicht allmächtig sind. Dass wir nicht nur manchmal stark sind, sondern auch manchmal schwach. Aber dass das in Ordnung ist. Und dass es stark ist, zu kooperieren. 

Im Kleinen wie im Großen.

In der Familie, wie in der Welt. Die Waffen nieder. Lernt Frieden, Völker!

Und ein Schalom, ein ‚Friede sei mit Dir‘ in alle Welt!

Ulrike Greim, Weimar


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