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24.04.2019
Aber die Liebe

Wenn ich Glauben hätte, der Berge versetzen könnte, und hätte die Liebe nicht, ich wäre ein tönendes Erz und eine klingende Schelle.

Ich habe diese Worte von Apostel Paulus lange nicht verstanden. Was meint er damit? Es ist doch gut, einen Glauben zu haben und dann noch einen Glauben, der Berge versetzen kann – ist doch super. Lange habe ich so gedacht. Heute wird mir dabei immer mulmiger.

Es gibt Menschen, die versetzen mit ihrem Glauben wirklich Berge. Sie sprengen für ihren Glauben sogar Häuser weg, Menschen inklusive.

Glaube ohne Liebe ist tot, sinnlos und hohl, ein tönendes Erz, eine klingende Schelle. Paulus ist zu dieser Erkenntnis aus eigener Erfahrung gekommen. Er hieß damals noch Saulus und glaubte so radikal an Gott, dass er darüber vergessen hat, zu lieben. Er ist losgezogen und wollte für seinen Gott alle töten, die vom Judentum zum Christentum übergetreten waren. Aber dann erschien ihm Gott in dem Liebenden und Saulus erkannte, wie sinnlos sein Vorhaben war. Gott will nicht, dass wir für ihn töten, denn Gott ist ein liebender Gott. Das gilt im Christentum, Judentum, Islam.

Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei, aber die Liebe ist die größte unter ihnen, schreibt Paulus Jahre später. Die Liebe ist die größte, denn sie erhebt sich nicht über den, der anders lebt.

Einen guten Tag wünscht Ihnen Kristin Jahn, Superintendentin im Kirchenkreis Altenburger Land


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