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03.06.2022
Am Weltfahrradtag

Die Perle am Ilmradweg, für mich ist das Eberstedt. Da gibts eine Sonnenuhr und eine Oma aus Beton, die sich gerne mit einem fotografieren lässt, da gibt es die Radwegkirche. Nachdem es von Wickerstedt durch die pralle Sonne ging, bin ich froh über einen kleinen Cooldown.
Dort setze ich mich in die Bank und schwitze. Beim Radfahren gab es den Fahrtwind, da merkt man die Anstrengung nicht. Aber wenn der Fahrtwind wegfällt, fängt der Körper an, sich selbst zu kühlen. Ein sehr lästiger Effekt, das Nachschwitzen. Doch wenn der Körper etwas leistet, dann will er das angemessen verarbeiten.
Es ist barock in der Radwegkirche, aber nicht übertrieben, evangelisch halt. Helle Farben dominieren. Unter der Decke über dem Altar, ein weißer Christus mit großem goldenen Heiligenschein. Zwei Engel begleiten ihn. Sie winken mit Palmzweigen, aber vielleicht nicht nur für Christus, sondern auch ein wenig für den Fahrradfahrer, der sich einen Moment Frische gönnt, zumal heute, am Weltfahrradtag. Im Gästebuch stehen Grüße von Buttstädt bis Sibirien. Die Gemeinde pflegt ihr Kirchlein. Frische Blumen stehen auf dem Altar. Ich überlege, ein Gebet ins Gästebuch zu schreiben, aber dann entscheide ich, dass es eine Sache zwischen mir und dem Himmel bleiben soll…
Ich denke an den Stress der Woche. Die Seele hat sich auch abgestrampelt. Die muss auch nachschwitzen. Gut, wenn eine Kirche offen ist. Wir müssen unseren Seelen diese Zeit geben, findet
Gregor Heidbrink, evangelisch aus Apolda.


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