02.06.2022
Hopfen und Malz, Gott erhalt's
Laut Tagesordnung geht es heute im Bundestag um ein Gesetz zur Änderung vom Hopfengesetz.
Wie habe ich all die Jahre gelebt, ohne zu wissen, dass es ein Hopfengesetz gibt?
Könnte ich mich versehentlich schuldig gemacht haben durch die Verletzung einer Rechtsvorschrift in meinem Hopfenanbaugebietssiegelbezirk oder hinsichtlich der Aufgaben des zuständigen Hopfenverbandsbeauftragten? §3 sieht bis zu 25.000 Euro Bußgeld vor.
Mich interessiert, was den Bundestag bewegt, das Hopfengesetz zu reformieren: Hat es sich nicht bewährt? Will man in die Freiheit der Länder eingreifen, eigene Vorschriften zur Siegelgestaltung zu erlassen?
Es kommt selten vor, wenn ich nach Berlin schaue, jetzt ist es mal wieder soweit: Ich bin tief gerührt.
Dass es da Abgeordnete gibt, in Zeiten von Krieg und Inflation, Abgeordnete, die sich sagen: Das Hopfengesetz, da gehen wir ran.
Es muss diese Leute geben, die das Tagesgeschäft machen. Ohne Dank erwarten zu können. Oder frei nach Martin Luther: Wenn heute die Welt unterginge, würde ich heute noch einen Hopfen pflanzen. Unverdrossen und treu das tun, was eben dran ist.
Wenn sich Unheil über uns zusammenbraut, dann soll es wenigstens mit dem Hopfen stimmen.
Ich täte dann mal lieber beten: Schenke Gnade, Gott, die Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann und den Mut, die Dinge zu ändern, die ich ändern kann. Und die Weisheit, das eine von dem anderen zu unterscheiden. Amen. Gregor Heidbrink, evangelisch aus Apolda.
