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20.01.2021
Amtseinführung Joe Biden

Deutschland wacht auf und startet schon in den Tag. Überm großen Teich in Washington herrscht noch für ein paar Stunden die finstere Nacht. Ich stelle mir vor, einen gibt’s dort, der macht gerade kein Auge zu. Heute wird Joe Biden als Präsident eingeführt. Er ist dann offiziell der mächtigste Mann der Welt…
Also, man könnte mich tausendmal als Sleepy Joe verspottet haben – vor so einem Anlass würde ich kein Auge zu kriegen. Und dann würde ich im Internet surfen und so Sachen lesen, wie dass es gut ist, wenn ein schwacher Präsident kommt, weil ein starker die Gesellschaft nur weiter spalten würde. Und ähnlich giftige Komplimente. Vielen Dank auch.
Und in ein paar Stunden bekomme ich die Atom-Codes…
Also, Mr. Biden, wenn Sie jetzt schlaflos hier zuhören, zunächst ein ehrliches Kompliment: Seit 1988 haben Sie versucht US-Präsident zu werden. Ich wünschte, ich hätte so eine Ausdauer. Und Sie haben Dinge erlebt, die manchen Menschen zerbrochen hätten. Sie mussten eine Frau beerdigen. Und einen Sohn.
Ich weiß nicht, ob Sie es gut machen werden, aber ich bin froh, dass da ein Mensch ist, der weiß, was ein Haken ist.
Man sitzt am Steuer der freien Welt. Aber man kann viel weniger lenken, als man immer dachte. Denn Weltenlenker ist nur einer, der ist im Himmel. Und für uns hier unten sieht es ziemlich chaotisch aus, seine Fahrweise. Bleiben Sie demütig! Und Gott mit Ihnen, Mr. Biden. Viel Segen im neuen Amt wünscht Gregor Heidbrink, evangelisch aus Apolda.


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