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19.05.2020
An eine Facebookfreundin

Merkt denn hier keiner, was gerade abgeht? Meine Facebookfreundin Tine fragt das immer öfter; was heißt „fragt“, sie schreit es in den digitalen Raum. Dazu teilt sie Nachrichten, die von weitem nach Esoterik stinken oder nach Putins Internettrollen.
Liebe Tine, seufze ich, natürlich, man wird rammdösig. Man denkt man hätte nichts zu tun, aber die Zeit fliegt trotzdem. Das Leben zerbröselt. Es fühlt sich falsch an.
Und dann kriegst du mit, wie widersprüchlich manches ist, Nachrichten überschlagen sich. Die einen so, die anderen so.
Merkt denn keiner, was gerade abgeht?
Mit dieser Frage sät man Misstrauen, und Leute, wie meine Freundin Tine, die normal ein gläubiger und zuversichtlicher Mensch ist, die fürchtet sich plötzlich vor bösen Mächten. Sie sieht, was sie die Krise kostet, doch auf einmal will sie wissen, wem sie nützt. Sie verliert ihr Vertrauen.
Liebe Tine, denke ich, wir haben doch was gemeinsam. Du magst auch so gerne Martin Luther. Er hat gedichtet:
Und wenn die Welt voll Teufel wär'
Und wollt' uns gar verschlingen,
So fürchten wir uns nicht so sehr,
Es muß uns doch gelingen!
In heutigem Deutsch, ich würde sagen, Luther meint: Lass dich nicht irre machen, Tine. Hör weg bei denen, die nur Angst machen wollen. Erst recht, wenn es außerhalb von deinem Einfluss liegt. Verlass dich drauf, die guten Mächte sind stärker. Du bist nicht allein. Nichts kann dich trennen von der Liebe Gottes! So denkt Gregor Heidbrink, Pfarrer aus Apolda.


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