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Ankerzentren

„Anker werfen“ nennen wir es, wenn jemand Halt sucht, bleiben will. Genau das ist aber mit den Anker-Zentren, die von der Bundesregierung geplant sind, nicht gemeint. „Anker“ ist eine Abkürzung: Ankunft – Entscheidung – Rückführung. Hier sollen Asylsuchende „untergebracht“ werden. Bis zu 1.500 in einem Anker-Zentrum. So viele, wie in einem doch schon recht großen Dorf wohnen; hier aber auf engstem Raum. 40 soll es von den Zentren geben, bis zum Herbst die ersten sechs. In Bayern gibt es sie bereits.

Wie lange halten wir es mit drei, vier, fünf, sechs … Menschen in einem Raum aus, Tür an Tür mit der nächsten Familie? Wo uns jeder Besuch lästig wird, der länger als drei Tage bleibt. In den Anker-Zentren werden Menschen monatelang, mitunter länger als ein Jahr eingesperrt, verdammt zur Untätigkeit, abgeschnitten von der einheimischen Bevölkerung, ohne Zugang zu Rechtsberatung und Unterstützung. Wer das durchsteht und einen Asylantrag genehmigt bekommt, ist dann wie geschaffen für die deutsche Leitkultur: Was dich nicht umbringt, macht dich hart. Beste Aussichten für eine gute Integration? Nie und nimmer.

Damit wir beurteilen können, was Politiker mit Menschen vorhaben, müssen wir die Sachen beim Namen nennen: Die Anker-Zentren sind Lager. Menschen, die Hilfe brauchen, so zu behandeln, ist eine humanitäre Sauerei. Und wer uns das noch als christliche Politik verkauft, lästert Gott,

meint Ralf-Uwe Beck, evangelisch und aus Eisenach

 

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