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07.02.2020
Aufgescheuchte Seelen

Was für eine emotionale Berg- und Talfahrt! Nichts für schwache Nerven. Und dann ein Schlag durch den gordischen Knoten. Vier Minuten, ein kurzes Statement, und die spannendsten 24 Stunden der Thüringer Geschichte seit der friedlichen Revolution sind vorerst beendet.

Großer Jubel vor der Staatskanzlei. Ich war dabei, ich war glücklich! Was für ein Tag!

So viel Erleichterung auf allen Kanälen! Bundesweit.

Und Häme und Hass. Je nachdem, welche Seite man fragt.

Jetzt also die große Sorge, dass das Hauen und Stechen nun erst recht weitergeht. Die Polarisierung unseres Landes. Dass der Riss noch tiefer wird.

Das darf nicht passieren.

Aber das liegt ja an uns.

Was können wir tun? Nicht triumphieren. Auch nicht zum Krieg aufrufen. Sondern jetzt alle mal tief durchatmen. Und dann nochmal. Bitte abrüsten. Wir wollen alle das Beste für unser Land, oder?

Jetzt bitte Zorn mäßigen, die Schmähungen überhören. So lerne ich es im Alten Testament der Bibel:  Ein Tor zeigt seinen Zorn alsbald; aber wer Schmähung überhört, der ist klug.

Jetzt geht es darum, zu suchen, was den Frieden in unserem Land wieder wachsen lässt. Die alten Feindbilder haben ausgedient. Ist es möglich, jetzt wieder über Inhalte zu reden? Und nach Lösungen zu suchen?

Ich glaube an einen Gott, der Frieden will. So sind wir gedacht – als solche, die Frieden suchen und ihn leben können. Gott ist groß. Er gebe unsren aufgescheuchten Seelen das Heil, für das er uns erschaffen hat.

Bittet Ulrike Greim, Evangelische Kirche in Mitteldeutschland.


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