Augenblick mal, MDR, Radio, Radio-Andacht, Radio-Andachten, Radioandacht, Radioandachten,

10.10.2018
Politisch?!

Sie sind viel zu politisch!, sagten die Eltern zum Pfarrer. Wozu Sie unsere Kinder erziehen. Und dann immer das Gerede von den Flüchtlingen. Wir wollen das nicht.

Ja, das gibt es: Väter, die ihre Kinder zum Konfirmandenunterricht schicken, ihnen beibringen, Danke zu sagen. Mütter, die ihren Kindern die Geschichte vom barmherzigen Samariter vorlesen. Eltern, die mit ihren Kindern beim Martinsumzug mitlaufen und ihnen zeigen, wie man die Martinshörnchen teilt, aber wehe, der Pfarrer sagt: auch mit den Geflüchteten. Das wollen sie nicht hören. So wollen wir das nicht.

Gott ist nicht politisch, aber das, was er sagt, macht durch vieles einen Strich: Nein, so nicht. Die Geschichte vom barmherzigen Samariter macht klar: Wer denkt: man müsse nur den eigenen Landleuten helfen, der hat die Pointe der Geschichte verpasst. Jesus erzählt sie, um klar zu machen: Helft, egal aus welchem Land einer kommt, helft ihm! Und die Geschichte vom Heiligen Martin sagt klar: Wir helfen den Armen und fragen dabei nicht nach Pässen, auch nicht nach deutschen Pässen.

Gott ist nicht politisch. Er steht weder rechts noch links. Er ist auch nicht schwarz-rot-gold. Er ist Mensch geworden in Jesus Christus. Offen für alle, aber nicht für alles. Seine Liebe ist ohne Grenzen.  Es gab immer Menschen, denen ging diese Liebe zu weit. Die wollten Gott eindampfen auf ein deutsches Maß, aber alles was raum kam war innen so hohl wie ein Schokoweihnachtsmann und außen einfach nur braun.

Ohne mich, sagt Kristin Jahn, Superintendentin im Kirchenkreis Altenburger Land


Bleiben Sie mit unseren Newslettern auf dem Laufenden.

Hier Abonnieren

Die besten News per E-Mail - 1x pro Monat - Jederzeit kündbar