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05.04.2020
Bahn frei

„Bahn frei!“ so rufen die Kinder auf dem Schlitten und fühlen sich wie Könige – hoch zu Schlitten in schneller Fahrt lustvoll ins Tal.

„Bahn frei!“ rufen die Menschen in Jerusalem, als Jesus einzieht. Sie breiten ihre Kleider vor seinem Esel aus und schwenken begeistert ihre Palmenzweige: „Hosianna. Gelobt sei der da kommt im Namen des Herrn!“ Sie erwarten ihren König, dem sie die Bahn frei machen. Schluss mit der Herrschaft der Römer und des Kaisers – endlich einen eigenen König, so wie früher zu Davids Zeiten.

Wer trägt die Krone der Herrschaft und wem bereiten wir die Bahn? „Krone“ auf Latein „Corona“ beherrscht zur Zeit alles und bricht sich Bahn. Alles muss weichen und alle gehen in eine außergewöhnliche Zeit: Fasten und enthalten sich dem öffentlichen Leben, werden langsamer, sind ängstlich oder hoffen. Manche bangen um ihre Existenz.

Wer hat die Krone auf?

Jesus lässt sich feiern beim Einzug in Jerusalem. Und doch greift er nicht nach der Macht, der sich alle beugen müssten. Nein. Er greift nicht nach der Krone, sondern er wird mit einer Dornenkrone verspottet werden. Machtlos, leidend, sterbend. Und doch ist er der einzige Herrscher, dem es sich zu folgen lohnt und dem ich in meinem Leben Bahn brechen will. Gegen alle falsche Herrschaft und Angst.

Bahn frei für Jesus, den einzigen Kronenträger, der dient, statt zu herrschen. Der liebt, statt zu töten. Der uns singen macht, statt vor Angst zu schlottern. Bahn frei!

Einen gesegneten Tag wünscht Ihnen Friedrich Kramer, Landesbischof der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland

 


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