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27.04.2019
Bedrohte Demokratie

Na wartet, ihr bekommt auch noch euer Fett weg bei den nächsten Wahlen!

In Schmölln rief uns das kürzlich ein Passant zu, als wir gerade eine Ausstellung eröffnet haben. Er wollte uns drohen, uns, den Ausstellungsmachern. Leuten, die sich für Wahlfreiheit und Demokratie engagieren.

Die Wanderausstellung mit dem Titel „Aufbruch nach Europa“ zeigte die Folgen der friedlichen Revolution von 1989 für die Länder im ehemaligen Ostblock. Sie zeigte auch, was für ein Glück wir Deutschen haben, dass es bei uns ohne Blutvergießen abgegangen ist und sie erinnerte an die Befreiung von einem Staat, in dem es keine Demokratie und Freiheit gab.

Vielen Menschen ist diese Freiheit und Demokratie heute nichts mehr wert. Sie rufen nach einer harten Hand, nach Sicherheit im deutschen Land. Sie haben Angst.

Ich weiß, dass nicht alles gut ist seit 1989. Ich kenne viele Menschen, für die war der Herbst 89 ein Bruch. Da sind viele Wünsche unerfüllt geblieben und für viele ist auch etwas zerbrochen. Das Gefühl von Sicherheit vielleicht.

Ich weiß, dass Demokratie Arbeit macht. Aber ich weiß auch, was für ein Glück wir haben, in einem demokratisch verfassten Staat zu leben, weil er die Schwachen schützt. Dieser Staat lässt die Bedrohung Andersdenkender nicht zu und das Gegenteil dessen haben wir Gott sei Dank überwunden vor fast 30 Jahren.

Findet Kristin Jahn, Superintendentin im Kirchenkreis Altenburger Land.


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