Was für ein Ausblick! Ich stehe an der Steilküste. Vor mir liegt das Meer in sattem Blau, über mir herrlicher Sommerhimmel, nur ein paar Wölkchen. Ich kann mich gar nicht sattsehen.

Neben mir tauchen zwei Frauen auf, denen der Ausblick offenbar genauso gefällt wie mir. Sie holen ihre Handys raus und machen Fotos. „Warte mal,“ sagt die eine, „ich schicke die Bilder gleich mal Susi.“ Eifrig tippt sie eine Nachricht. Dann gehen die beiden weiter.

Ich bleibe nachdenklich zurück. Ich hab auch Fotos gemacht. Damit ich die Bilder später anschauen kann. Aber mache ich das wirklich? Mein Handy ist proppenvoll mit eben mal fix gemachten Fotos – zur Erinnerung.

Wäre es nicht besser, mal einfach den Augenblick zu genießen und im Herzen zu behalten? Die unterschiedlichen Blautöne des Wassers, das Kreischen der Möwen, den leichten Wind auf meiner Haut? Das Gefühl, dass mein Herz gerade ganz weit geworden ist?

Wie oft bin ich in Gedanken immer schon einen Schritt weiter: Wem könnte ich das Foto jetzt schicken? Fällt mir ein witziger Kommentar dazu ein? Vielleicht stelle ich es sogar in meinen Status? Und zack, ist er weg, dieser einzigartige Moment, der mir doch so gutgetan hat! Dabei braucht meine Seele solche besonderen Eindrücke. Sie speichert sie nämlich, besser als jedes Handy. Und so hab ich länger was davon.

Einen guten Tag mit besonderen Momenten wünsche ich Ihnen! Cornelia Biesecke aus Eisenach, ev. Kirche.