Das Bild, dass ich im Internet sehe, lässt mich nicht los: Kinder mit staubiger Kleidung sitzen auf einem großen Stein. Es sind Kinder aus dem Gazastreifen. Rundherum sind Trümmer. Alles ist grau und staubig.

Doch die Kinder auf dem Bild lächeln, manche strahlen sogar.

Sie haben etwas Buntes in der Hand und lecken daran: eine Waffel mit einer Kugel Eis.

Jemand hat einen Eiswagen aus den Trümmern gerettet. Ein anderer hat sich gefunden, der Eis herstellen kann. Keine Premiumqualität, aber das ist auch nicht wichtig. Es spricht sich schnell herum: Vor dem Wagen drängeln sich viele Kinder und ein paar Erwachsene. Seit bald zwei Jahren herrscht Krieg. Weit entfernt vom normalen Alltag. Es geht immer nur ums Überleben.

Für diesen kleinen Moment aber ist es anders. Da rückt der Krieg weit in den Hintergrund. Es ist nicht die eine Kugel Eis, die die Kinder strahlen lässt. Es ist auch nicht die Sorte, Vanille, Schoko oder was auch immer. Es ist dieser Moment, der Hoffnung weckt: Es gibt sie doch noch, die kleinen Augenblicke der Normalität. Was morgen kommt, oder schon in einer Stunde, das rückt weit weg. Jetzt und hier gibt es Eis.

Der Anblick zerreißt mir das Herz! Wie diese Kinder inmitten von Trümmern dasitzen. Wo soll da Zukunft und Hoffnung herkommen?

Manchmal gibt Gott seltsame Zeichen. Dieses Eis schmeckt definitiv nach Hoffnung.

Einen guten Tag wünsche ich Ihnen! Cornelia Biesecke aus Eisenach, ev. Kirche