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07.04.2021
Bilder vom Anfang malen

Zwei Männer verlassen die Stadt. Bevor es Nacht wird, wollen sie zu Hause sein, ein Dörfchen namens Emmaus ein Stück westlich von Jerusalem. Sie gehen in die gleiche Richtung. Aber darüber hinaus, was verbindet sie noch? Die letzten Monate waren turbulent, voll unerwarteter Wege und Einsichten. Ganz bezaubernd, wie frisch verliebt. Da waren sie noch mit Jesus unterwegs. Aber jetzt, sein Tod überschattet das. Einige von den anderen haben von Auferstehung gesprochen. Aber sie sind realistisch, sie haben gesehen, was sie gesehen haben. Jesu Ende. Verurteilt, hingerichtet. In ihrer Hoffnungslosigkeit immerhin sind sie sich einig.
Ein bisschen wie ein altes Ehepaar. Die Kinder aus dem Haus. Man geht noch aus Gewohnheit nebeneinander her. Oder weil man die Reise eben zu Ende bringen muss.
Die magischen Momente des Anfangs sind verschüttet. Die Enttäuschung lässt die Bilder verblassen.
Die beiden Männer auf dem Weg nach Emmaus finden einen Begleiter. Der erklärt und berät. Fast wie eine Art Paartherapeut. Denn er löst etwas in den beiden aus. Sie erinnern sich, sie entdecken neue Seiten an dem, was passiert ist, gerade in ihrer Enttäuschung. Als er weg ist, sagen sie: Brannte nicht unser Herz in uns, als er mit uns geredet hat? Dieses Bild verbindet sie neu. Brennende Herzen. Sie brechen wieder auf, trotz der späten Stunde. Auferstehung heißt: enttäuschte Herzen dürfen wieder zueinander finden und dann auch wieder brennen, meint Gregor Heidbrink, evangelisch aus Apolda.


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