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16.05.2022
Blutmond und Apfelbaum

106 Minuten dauert die totale Mondfinsternis heute – heute am frühen Morgen. Die Erde steht in einer Linie genau zwischen Sonne und Mond. Der Mond wird also nicht mehr von der Sonne angestrahlt und verschwindet im Schatten der Erde. Heute Nacht nach 3 Uhr müsste er rötlich geleuchtet haben. Blutmond wird dieses Phänomen auch genannt.

Irgendwie, denke ich, ist da was dran, nicht wahr: Die Erde wirft gerade einen Schatten, einen blutroten Schatten. Da ist der blutige Krieg gegen die Ukraine und all die anderen Kriege.

Aber selbst wenn die Welt morgen unterginge, ich würde heute noch einen Apfelbaum pflanzen. Soll Martin Luther gesagt haben. Vermutlich ist das gar nicht von ihm, aber das ist eigentlich auch egal. Ich jedenfalls habe letztens einen Apfelbaum gepflanzt. Kolleginnen und Kollegen haben ihn mir zum Geburtstag geschenkt. Den habe ich in die Erde gesetzt – zusammen mit meinem Sohn. Er steht vorm Haus und macht sich prächtig – und mir große Freude.

Er tröstet mich bei all den Schatten, die die Menschheit derzeit wirft. So oft komme ich mir vor, als wäre ich entwurzelt, als hätte es mich herausgerissen. Dann sehe ich den Apfelbaum und denke:

Ja, doch, auf, in die Erde zurück,

wenn es sein muss,

mit Pfahl und Bindestrick.

Es ist mein Nicht-aufgeben-Apfelbaum.

Ich hoffe Sie haben auch so einen.

Ralf-Uwe Beck, evangelisch und aus Eisenach.


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