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29.12.2020
Brot statt Böller

Er hatte es sonst immer krachen lassen an Silvester. Mit Freunden, Nachbarn, mit den Kindern sowieso.

Großeinkauf beim Händler des Vertrauens: 150 Euro. Das war es ihm wert. Die Zeremonie: Sie trafen sich am Anger, es gab Sekt, sie haben gesungen, dann den Countdown gezählt und dann ging‘s los. Was für ein Spektakel.

Dieses Jahr: alles abgesagt. Die Nachbarn haben sich eingeigelt, auch mehrere Freunde bleiben lieber im kleinen Kreis. Und auf öffentlichen Plätzen ist eh Ebbe.

Er findet es eigentlich richtig. Doof, aber verständlich.

Sie werden in der Familie feiern und seinen alten Kumpel einladen, der sich gerade von seiner Frau trennt. Es wird übersichtlich.

Brot statt Böller, regt sein Kind an. Und verweist auf eine Anzeige. Da steht:

„Der Spaß, den ein Feuerwerk macht, ist nur kurz. Die Freude, die durch Teilen entsteht, ist von Dauer“, sagt die Präsidentin von „Brot für die Welt“, und sie wirbt dafür, das Geld lieber zu spenden.

Er googelt „Brot für die Welt“ und findet dort: die Aktion „Kindern Zukunft schenken“.

In Paraguay sollen Kinder unterstützt werden, die bisher Müll sammeln, um ihre Familien über Wasser zu halten. Die Straßenschulen können mit Hilfe der Spenden Mahlzeiten anbieten. Auch in Sierra Leone und auf den Philippinen wird Kindern Schule ermöglicht. Gerade wegen Corona ist dies für viele weggebrochen.

Andere haben ganze andere Probleme, denkt er sich. Und schaut auf sein eigenes Kind. Spenden ist in diesem komischen Jahr womöglich das richtige Zeichen. Er überweist 150 Euro an „Brot für die Welt“. Es fühlt sich gut an.

Einen zufriedenen Tag wünscht Ulrike Greim, Weimar, Evangelische Kirche.


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