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09.01.2019
Christlich-jüdischer Dialog

Heute wird der Werner-Sylten-Preis verliehen. Ein Preis für christlich-jüdischen Dialog, ausgelobt von der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland. Er geht an eine Pfarrerin und einen Pfarrer und: an das Evangelische Schulzentrum Mühlhausen. Die Mühlhäuser Schülerinnen und Schüler organisieren regelmäßig Führungen in der Mühlhäuser Synagoge für Kinder, Jugendliche und Erwachsene und vermitteln die dreihundertjährige Geschichte der jüdischen Gemeinde. „Angst – schmeckt nicht!“ hieß ein Projekt im vergangenen Jahr, bei dem die Schüler mit einem Holocaust-Überlebenden ins Gespräch kamen.

Einer der Wegbereiter des christlich-jüdischen Dialogs, der jüdische Journalist Shalom Ben Chorin, hat genau das empfohlen, bei der Unwissenheit anzusetzen. „Durch die gesamte jüdische Geschichte“, sagt er, „zieht sich wie eine blutige Schnur eine furchtbare Kettenreaktion: Unwissenheit erzeugt Misstrauen. Misstrauen erzeugt Hass. Hass erzeugt Gewalttat.“

Der Antisemitismus nimmt zu, gerade auf Schulhöfen. „Jude“ ist wieder ein Schimpfwort. Da ist diese Kettenreaktion längst wieder in Gang. Das dürfen wir nicht durchgehen lassen, bei den kleinsten Andeutungen, dagegen zu reden, hat nichts mit Political Correctness zu tun, sondern einfach nur: mit Haltung.

In der Schule in Mühlhausen hängt ein Schild, darauf steht: Schule ohne Rassismus. Schule mit Courage. Solange das Schild nicht über dem ganzen Land hängt, haben wir alle eine Aufgabe.

Einen guten Tag wünscht Ralf-Uwe Beck, evangelisch und aus Eisenach.


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