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09.09.2020
Corona-Aufarbeitung

Es gibt diese Geschichte in der Bibel, wo eine Frau, die Ehebruch begangen hat, gesteinigt werden soll. Jesus tritt der Menge entgegen und sagt den berühmten Satz: „Wer frei von Sünde ist, werfe den ersten Stein.“ Da ließen sie die Steine fallen und die Frau in Ruhe. – Ganz simpel: Wir alle machen Fehler. Wie aber gehen wir damit um?

Von unserer Regierung erwarten wir derzeit, dass sie uns – sprichwörtlich – das Virus vom Hals hält. Das ist verdammt schwierig, dennoch ist ihr viel gelungen. Und sie offenbart sogar, wie unsicher sie ist, dass sie eben nicht alles weiß und wissen kann. Nun kommt hin und wieder ein Minister um die Ecke und meint: Ja, wir hätten es auch so machen können und heute sowieso ganz anders. Die Regierung gibt hier und da Fehler zu, das wirkt sympathisch, reicht aber nicht.

Wir alle machen Fehler. Akzeptieren wir das, dann können wir den Dingen wirklich auf den Grund gehen. Vier Organisationen fordern mit einem Offenen Brief, aufzuarbeiten, wie die Regierung mit der Krise umgeht. Dabei soll auch die Kompetenz der Betroffenen gehört werden, also die Bürgerinnen und Bürger. Alle an einen Tisch, nicht um mit Vorwürfen um sich zu schmeißen, sondern um alle zu hören. Muss nicht gleich sein, aber auch nicht erst irgendwann.

Das würde denen, die mit Steinen auf die Regierung schmeißen wollen, die Verschwörungstheorien anhängen oder gleich den ganzen Staat abschaffen wollen, den Boden entziehen. Wollen wir lernen, wie mit Krisen umzugehen ist, brauchen wir eine Kultur der Fehlerfreundlichkeit,

findet Ralf-Uwe Beck, evangelisch und aus Eisenach.


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