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06.10.2020
Danke fürs Ernten

In Bachstedt gibt es keine Kirche, da mussten wir in der Scheune feiern. Nach dem Erntedankfest stehen wir noch zusammen, und der Hausherr beantwortet geduldig meine Fragen. Ich weiß nicht, wer mehr gestaunt hat, ich, das Stadtkind – oder er: über meine Ahnungslosigkeit. Wie es ist, wenn man heutzutage Bauer ist, und man muss ein Unternehmen führen. Gerade wenn es ein kleiner Betrieb ist, und dann muss man erst mal seine Nische finden. Der Betrieb in der Nachbarschaft, da machen sechs Mann 3.000 Hektar. Er käme da gar nicht mit.
Also setzt man sich hin und rechnet, mit Bio könnte es klappen.
Was man als Landwirt im Kopf haben muss, gerade wenn du es ohne BASF schaffen willst. Fruchtfolgen. Das braucht jahrelange Planung. Man muss auch absteigen vom Traktor, den Humus riechen. Aber es lohnt sich. Und die Natur dankt es. Die Hasen kommen zurück. In der Monokultur kann der Hase nicht überleben. Er braucht verschiedene Kräuter. Es kommen Hamster, Rebhühner, Fasane. Und leider viel zu viele Mäuse. Da musst du gründlich pflügen.
Erntedank, das hat für ihn als Bauern eine doppelte Bedeutung, sagt er. Wertschätzung, dass man selbst Teil davon sein darf, im Prozess von Säen, Wachsen und Ernten. Aber man darf auch stolz sein und seine Früchte zeigen und etwas Wertschätzung erwarten.

Er hat recht, denke ich, wir dürfen nicht nur Danke sagen für die Ernte, sondern auch für unsere Bauern, meint Pfarrer Gregor Heidbrink, evangelisch aus Apolda.


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