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05.11.2020
Transfermarkt und echte Sklaverei

Heute schließt das Transferfenster im Profifußball. Da gehen zum letzten Mal Gerüchte um, und wir hören wieder, wer wen gekauft oder verkauft habe. Als wären Profifußballer eine Ware.
Dabei, die verdienen prächtig mit bei ihrem Ja zum Transfer. Ein neuer Club, eine neue Chance, vielleicht im Ausland. Ich fiebre selbst, ob mein Club noch mal zuschlägt: Doch das das Gerede vom Kaufen und Verkaufen finde ich zu leichtfertig.
Angesichts vieler Menschen, die tatsächlich gekauft oder verkauft werden. Auch bei uns. In Deutschland sind es vor allem Frauen.
Denen hat man vielleicht eingeredet, dass es eine Chance wäre, in ein anderes Land zu gehen, nach Thüringen zu kommen. Aber es wartet kein Arbeitsplatz und keine Modellkarriere, sondern der Strich oder ein schmieriger Club.
Ich weiß, manche Talkshow präsentiert uns selbstbewusste Sexarbeiterinnen. Scheinbar emanzipiert üben sie ihren Beruf aus. Aber offen gesagt: Das ist doch ungefähr so, als wenn wir uns ein Urteil über Fleischproduktion bilden wollen, und wir schauen nicht bei Tönnies vorbei, sondern nur beim Biofleischer in Ernstroda.
In Thüringen sind es nur 15 Prozent Deutsche, die im Rotlicht arbeiten, nach offiziellen Zahlen. Die meisten Frauen kommen aus Osteuropa. Das klingt nicht nach einem geilen Job, sondern nach Druck, Dreck und Elend. Kaufen und Verkaufen ist ein mieses Geschäft. Wer sich beteiligt, macht sich schuldig.

Es wird Zeit, den Opfern zu helfen und die Täter zu bestrafen, meint Pfarrer Gregor Heidbrink aus Apolda.


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