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21.10.2021
Das Inflationsgespenst

Ich wühle mich beim Discounter durch den Nonfood-Sektor. Immerhin, der Halloween-Kram ist noch nicht teurer geworden. Irgendwie bezeichnend: Was man gar nicht braucht, das bleibt billig. Ansonsten überall Preisexplosionen. Erst der Sprit, als nächstes die Nudeln. Hinter jeder Ecke lugt das Inflationsgespenst hervor. Immerhin ist Halloween die Zeit, in der sich das Gespenst einmal nützlich machen könnte. So, dass deutlich wird: Der Gruselspaß hat den Sinn, wir machen uns lustig über das, was uns Angst macht. Denn erstens: Das hilft, sich nicht von Ängsten treiben und bestimmen zu lassen. Wenn Probleme kommen, mit Problemen umgehen – aber keine vorauseilende Panik. Die schadet nur. Und zweitens: Das hilft uns zur Besinnung, welche Umstände im Leben haben wir überhaupt in der Hand?! Im Grunde weiß man doch: Manche Sicherheit hat man nur scheinbar. Nicht nur beim Geld. Normal feiere ich lieber Reformationstag als Halloween. Aber in diesem Jahr, wer weiß, vielleicht verkleide ich mich als Inflationsgespenst – ein schwarz gewandeter, apokalyptischer Reiter mit Waage in der Hand, wie er so auf seinem Rappen über die Erde zieht. Ganz nach dem berühmten Vorbild aus dem Buch der Offenbarung, hinten in der Bibel. Aber eben auch mit der entsprechenden Hoffnung: Wenn alles ins Wanken kommt: Es gibt einen anderen Halt. Schrecken, Monster und Gespenster haben nicht das letzte Wort. Das spricht der Höchste. So glaubt Gregor Heidbrink, evangelisch aus Apolda.


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