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20.10.2021
Das innere Leuchten

Sitze ich in der Bahn, eine Frau nimmt gegenüber Platz, kuckt komisch, grinst in ihre Maske, schließlich sie fasst sich ein Herz und sagt: „Sie haben da so ein Leuchten von innen her…“ Ich sage: „Ja klar, wissen Sie, das kommt von meinem Glauben her, ich bin nämlich Christ, und von daher…“ „Nee“, sagt sie, „ich denke eher, das kommt von Ihrem Handy…“ Ich fasse mir an die Brust. Die Hemdtasche, das Telefon. Mist, die Taschenlampe ist an. Schon wieder. Irgendein Depp hat einen Knopf konstruiert, der ist an der Seite oben links, je nachdem, wie rum man es hält, und wenn du da versehentlich gegenkommst, da geht was an, was nicht angehen soll. Die Taschenlampe, oder du fotografierst dein Ohrläppchen. Die Frau gegenüber merkt spätestens jetzt Dinge aus meinem Inneren, denn ich werde rot. Zum Glück steigt sie bald wieder aus und ich bleibe mit meinen Gedanken zurück. Von innen leuchten – schön wär’s. Und wenn wir unterwegs wären, uns würden strahlende Menschen begegnen! Mose fällt mir ein, der Prophet. Von ihm heißt es, immer wenn er sich mit Gott getroffen hat, hatte er so ein übernatürliches Strahlen im Gesicht. Das war so stark, Mose hat sich ein Tuch übergehängt, damit die Leute nicht verschüchtert werden davon. Also vielleicht: nicht krampfhaft andere anstrahlen wollen, davon geht nur der Akku alle. Aber sich zum Ewigen ausstrecken und schauen, welche Kraft fließen kann, das wäre was, meint Gregor Heidbrink, evangelisch aus Apolda.


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