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29.01.2022
Das neue Teleskop

Noch mehrere Monate wird es dauern, bis alles perfekt ausgerichtet ist am neuen James-Webb-Teleskop. Ein Technikwunder: Mit mehreren Raketen wurden die Teile eines über sechs Meter großen, goldenen Spiegels ins All geflogen. Weit nach draußen, wo immer Nacht ist, viermal weiter als der Mond. Ein zehn Milliarden Dollar teures Staubkorn. Das Teleskop muss auf den absoluten Nullpunkt gekühlt werden, damit es eine Chance hat, die Restwärme des Urknalls aufzuspüren.
Jene große Hitze, mit der einmal alles angefangen hat und die nun einer Abkühlung und Entfernung gewichen ist, vergleichbar wie bei mancher langjährigen Ehe. Hier unten auf dem Planeten.
Wie groß ist die Kraft der menschlichen Sehnsucht, so ein Projekt anzugehen! Es ist getrieben von der vagen Hoffnung, dass sich unser Blick auf das Leben und uns selbst ändern könnte durch neue Erkenntnisse. Etwas Restwärme finden und neu von sich denken lernen.
Das James-Webb-Teleskop – es ist ein technisches Wunder, gemacht, um ein noch größeres Wunder besser zu verstehen. Und bis es so weit ist, erinnert uns das Teleskop an etwas, das wir zwar wissen, aber sehr häufig vergessen. Wie verdammt klein wir sind. Und wie unbedeutend, wenn da keiner wäre, der uns festhält und der uns liebt.
Selbst, wenn das ganze All ohne weiteres Leben sein sollte, hier unten auf der Erde, hier haben wir unser kleines gallisches Dorf, in dem sich wohlbehütet Leben lässt. Wenn wir nur gut auf uns achtgeben. So meint Gregor Heidbrink, evangelisch aus Apolda.


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