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03.04.2021
Dazwischen

Auf der Anrichte in Gerdas Stube steht ein Bild von ihrem Mann, so wie er früher mal war. Es zeigt ihn mit seinem Lachen, in ganz jungen Jahren und wie kräftig er damals war. Da hatten sie sich gerade erst kennengelernt, Liebe auf den ersten Blick.

Gerdas Mann ist schon ganz lange tot. Einen Zettel hat sie an sein Bild gehängt. Ein Stück aus seiner Traueranzeige: „Wenn Liebe könnte Wunder tun und Tränen Tote wecken, dann würde dich, geliebtes Herz, nicht kühle Erde decken.“

Gerda hatte damals viel geweint. Aber alle Tränen haben ihn nicht wieder lebendig gemacht. Tote werden nicht lebendig und Schatten stehen nicht auf, sagt der Prophet Jesaja. Recht hat er, denkt Gerda.

Heute Abend wird Gerda in die Kirche gehen, zur Osternacht und eine Kerze für sie beide entzünden. Es gibt eine Liebe, die brennt. Sie gibt Licht inmitten aller Finsternis und erzählt von dem, was noch nicht ist. Von einem Leben, das alles umfängt.

Ich weiß schon, wo du jetzt bist. Auf der anderen Seite, im Licht. Und nichts und niemand kann uns trennen.

Noch ist der Ostermorgen nicht da, wo alles aufersteht, wiederkommt. Aber der Morgen kommt, wo sich das Leben Bahn brechen wird und der Tod Vergangenheit ist, weil Jesus auferstanden ist.

Sagt Kristin Jahn, evangelisch und Superintendentin im Kirchenkreis Altenburger Land


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