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17.09.2020
Dem Geheimnis trauen

Jetzt wird es Herbst. Ist es schon, ich weiß. Aber ab heute ist es auch wieder spürbar. Kein kurzes Kleid, wie gestern, sondern lange Hose, Strümpfe, Halbschuhe, Jacke nicht vergessen.
Wenn man mich fragen würde, wäre es klar: Sommer for ever. Mir fällt es schwer, die Sonne loszulassen, mich auf trübe Tage einzustellen, auf Tage, in denen die Sonne womöglich gar nicht mehr durchkommt. Das ist wie mit dem Älterwerden. Das ist nur für Tapfere. Akzeptieren, was man nicht ändern kann, die Schönheit suchen, gelassen werden. Das ist ja eine der Vorzüge des Älterwerdens, dass man weiß, dass es eh alles anders kommen kann. Zum Guten wie zum Schlechten. Also können wir entspannen. Und wissen: Wir haben eh nicht alles in der Hand. Manches muss man nehmen, wie es kommt. Also: Lasst uns zufriedener sein mit dem, was ist. Und schauen.
Das Laub färbt sich und fällt leise und manchmal tanzend zu Boden.
Die Bäume werden lichter und zeigen ihre Struktur. Herbst heißt: Es will sich etwas klären.
Und gleichzeitig wird das Licht in manchen Momenten besonders. Durchscheinend und geheimnisvoll. Häuser, Straßen, Bäume, werden eingehüllt wie in ein Geheimnis.
Manche dieser Momente lassen erahnen, dass Gott groß ist. Und dass er die Natur weise geordnet hat. Und dass wir ein Teil dieser Natur sind.
Diesem Geheimnis dürfen wir trauen.

Wünscht sich und ihnen Ulrike Greim, Weimar, Evangelische Kirche


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