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31.07.2019
Die Motte ist auch nur ein Mensch

Bei uns in der Gemeinde gibt’s heute Abend einen Vortrag über Nachtfalter. Da gehe ich hin. Denn ich fühle mich den Tierchen oft seltsam nahe. Gerade wenn sie so ihre Bahnen um die Laterne ziehen. Sie werden Opfer der nächtlichen Lichtverschmutzung.
Der Falter kann sich nur orientieren am Licht, wenn es im richtigen Winkel auf die Erde trifft. Mondlicht wär prima. Sterne. Aber zu hell oder zu nah sollte die Lichtquelle nicht sein. Ansonsten lockt es ihn auf die falsche Flugbahn. Eine Kerze auf dem Gartentisch ist schlecht.

Mich zieht auch manchmal künstliches Licht an. Blinkende Werbung. Blaues Bildschirm-Geflackere. Grelle Versprechen. Meine Bahnen ziehen sich en und enger.

Dabei hat man ja besseres vor mit seinem Leben, als sich in offenes Feuer zu werfen. Man sagt sich: So schlimm wird es mit mir nicht werden. Du versuchst ja nur einen geraden Weg zu ziehen. Doch man verheddert sich und kann sich nicht mehr selbst befreien.

Die Motte ist auch nur ein Mensch, leider. Wir suchen die Helligkeit, aber wir folgen der Grelligkeit.
Lichtverschmutzung geht nicht nur Motten und Astronomen etwas an. Die gibt es auch in meinem Leben. Künstliche Lichter lenken ab und nehmen gefangen. Und dann bin ich im falschen Winkel unterwegs, fange an, mich im Kreis zu drehn. Davor behüte uns, Gott. Gott, schenke du mir, dass ich heilsame Lichter sehe; Lichter, auf die ich mich verlassen kann, betet Pfarrer Gregor Heidbrink aus Apolda.


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