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10.08.2021
Die Patenschaft

Vor gut drei Wochen haben uns die Bilder von der Flutkatastrophe im Rheinland erreicht. Menschen haben ihre Häuser, ihr Hab und Gut, viele haben ihr Leben verloren. Eine Woche später. Bilder von überfluteten U-Bahnen in China, kurz darauf Erdrutsche in Indien. Gleichzeitig brennen Wälder in Südeuropa und Nordamerika. Ein Wort brennt sich uns ein: Klimawandel. Wir sind die erste Generation, die die Folgen zu spüren bekommt, und die letzte, die das Schlimmste gerade noch verhindern kann. Wenn ... ja, wenn wir sofort handeln. Wenn nicht, dann heißt das so viel wie: Nach uns die Sintflut. Wird heute ein Mensch geboren und wird er dann getauft, dann bekommt er Paten. Die versprechen, für ihn da zu sein – in Fragen des Glaubens und des Lebens, damit er seinen Weg findet. Beim Klimawandel haben wir als Paten für die junge Generation versagt, wir hinterlassen ein Treibhaus und die Aussicht auf einen Alltag, der sich in den Katastrophen von heute andeutet. Ende September ist Bundestagswahl. Die nächste Regierung wird sich endlich ernsthaft um den Klimaschutz kümmern müssen. Ich habe von einer Frau gehört, die ihre Wählerstimme verschenken will. An ihr 16-jähriges Patenkind. 16-Jährige dürfen den Bundestag (leider!) noch nicht wählen. Der Klimaschutz betrifft aber die Jüngeren mehr als die Älteren. Deshalb möchte die Frau, dass ihr Patenkind sagt, wen sie wählen soll. Und genau da macht sie dann ihr Kreuz. Solange es solche Patentanten gibt, ist die Erde noch zu retten.

Einen schönen Sonntag wünscht Ralf-Uwe Beck, evangelisch und aus Eisenach


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