09.08.2021
Die Superreichen heben ab
Krisen und Katastrophen, überall wird Geld gebraucht. Aber Jeff Bezos, der Amazon-Gründer, hebt erstmal ab, und fliegt ins All. Nach zehn Minuten war er wieder da. Eine Woche vorher der Brite Richard Branson. Fehlt noch Tesla-Chef Elon Musk. Alle drei sind Milliardäre. Sie wollen den Weltraumtourismus ankurbeln. Die Superreichen machen den Weg frei für: die Superreichen. Das Ticket soll so zwischen 125 und 250.000 Euro kosten. Herrlich – dem Himmel entgegen. Nur dem Himmelreich werden sie damit nicht näher kommen. Denn eher geht ein Kamel durch ein Nadelöhr, als dass ein Reicher in den Himmel kommt, sagt Jesus. Nehmen wir mal Jeff Bezos. Wie oft gab und gibt es bei Amazon Demonstrationen und Streiks gegen schlechte Arbeitsbedingungen und für mehr Lohn! Aber anstatt die Leute richtig zu bezahlen, kriegt der den Hals nicht voll. Steuern zahlt das Unternehmen wohl auch kaum. Und dann weiß er vor lauter Übermut nicht wohin mit dem Geld. Und investiert es in ein Geschäftsmodell, das auch noch dem Klima weiter einheizt. Ein Flug ins All verursacht Unmengen an Treibhausgasen. Ich verwette meinen linken kleinen Finger, dass jeder von uns, der noch alle beisammen hat, sofort drei Dinge nennen könnte, wo es dringend Geld bräuchte. In denselben Nachrichtensendungen, in denen von dem Flug berichtet wurde,waren kurz vorher die Bilder zu sehen von der Flutkatastrophe, von Menschen, die Hilfe brauchen. Übrigens eine Folge des Klimawandels. Eher fliegt ein Kamel ins All, als dass so ein Reicher in den Himmel kommt.
Einen guten Tag wünscht Ralf-Uwe Beck, evangelisch und aus Eisenach.
