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19.05.2022
Die Schere zwischen Arm und Reich

Wenn Sie hören: Die Schere zwischen Arm und Reich klafft immer weiter auseinander. An was für eine Schere denken Sie dann, Nagelschere, Schneiderschere …? Denken Sie lieber an eine Heckenschere. Während der Corona-Pandemie hat sich das Vermögen der zehn reichsten Menschen dieser Erde … na, was meinen Sie, wie geht der Satz weiter? Es hat sich: verdoppelt. Bei den Ärmsten gab es auch Zuwächse. Es sind jetzt 165 Millionen mehr Menschen von akuter Armut bedroht, von Hunger und Krankheiten.

Der Teufel scheißt offenbar immer auf den größten Haufen. In der Bibel steht das etwas galanter: Wer hat, dem wird noch gegeben, wer wenig hat, dem wird auch das noch genommen. Das ist ein kapitalistisches Prinzip. Ich sage das nicht, damit wir davor kapitulieren und vor uns hinmurmeln: Ist eben so, kann man nichts machen. Stimmt nämlich nicht. Man kann gegensteuern – mit Steuern.

Es gibt sogar Reiche, denen die Entwicklung peinlich ist. 100 – sie nennen sich: Patriotische Millionäre – wollen mehr Steuern zahlen. Darunter sind auch ein halbes Dutzend Deutsche.

Mit den Steuern auf Millionen-Vermögen, ließen sich weltweit mehr als zwei Milliarden Menschen aus akuter Armut befreien und für fast doppelt so viele die Gesundheitsversorgung finanzieren. Es fehlt nur am Willen derer, die die Macht haben. Gegen alle Beteuerungen gehen sie eher mit den Reichen Arm in Arm, als den Armen die Hand zu reichen. Nach christlichen Maßstäben ist Politik aber nur so gut, wie es den Ärmsten geht.

Ralf-Uwe Beck, evangelisch und aus Eisenach.


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