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13.04.2019
Die Würde bewahren

Wenn ich im Altersheim Gottesdienst halte, gibt es vorher viel zu tun. Die Pflegekräfte holen die alten Menschen in den Gemeinschaftsraum. Alle, die wollen, sollen dabei sein können,  ob mit dem Rollator oder im Rollstuhl. Da ist eine Menge an Vorbereitung und Mehrarbeit nötig.

Ich bin dafür sehr dankbar, denn ich sehe das Pensum, dass die Pflegenden tagtäglich leisten.  Sie arbeiten im Schichtdienst, am Wochenende, müssen körperliche und seelische Lasten tragen.  Und dabei verdienen sie nach wie vor deutlich weniger Lohn, als der allgemeine Durchschnitt der Deutschen. Das Risiko ist hoch, trotz Arbeit arm zu sein, besagt eine aktuelle Studie der Hans-Böckler-Stiftung. Private Pflegeanbieter, auch die der Kirchen, wehren sich gegen eine bundesweit festgelegte Bezahlung.

Es geht aber um die Würde des Menschen. Die Würde der alten Menschen und die Würde derer, die sie pflegen.

Die allermeisten von uns wünschen sich, auch im Alter noch gut leben zu können. Dazu brauchen wir Heime. Und Menschen, die dort arbeiten. Eines der zehn Gebote mahnt uns, die Senioren zu schützen. In konkreten Fall die der eigenen Familie. Es heißt: „Du sollst Vater und Mutter ehren!“ (2. Mose 20,12) Gemeint sind damit vor allem die alt gewordenen Eltern, die Hilfe und Zuwendung brauchen. Wenn wir das ernst nehmen, muss sich was ändern. Denn ehren heißt auch: menschenwürdig pflegen. Das braucht unser aller Unterstützung!

Ein gutes Wochenende wünscht Pfarrerin Cornelia Biesecke, Eisenach.


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