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30.11.2018
Digitalpakt Schule

Fast wie ein Weihnachtsgeschenk wirkt der Digitalpakt Schule. Noch im Dezember soll das Grundgesetz geändert und so der Weg freigemacht werden, damit – wie es so schön heißt – die Schulen aus der Kreidezeit ins digitale Zeitalter geführt werden können. Fünf Milliarden Euro sollen investiert werden: in Laptops, Tablets und WLAN in Klassenzimmern.

Es ist gewiss notwendig, Kinder und Jugendliche auf die digitale Welt vorzubereiten. Dieses Geschenk, es sollen wohl so um die 25.000 Euro pro Schule sein, löst aber noch nicht die Probleme, die im Schulalltag Lehrer, Eltern und Schüler belasten: zu große Klassen, zu wenige Lehrerinnen und Lehrer, zunehmende Gewalt. Die jungen Menschen brauchen Zuwendung, individuelle Förderung. Es braucht mehr Personal, mehr Zeit, gute Nerven und mehr Geld. Vielleicht kann Technik, klug eingesetzt, den Schulalltag sogar entlasten, Freiräume schaffen – für die Herzensangelegenheiten. Die Technik allein wird weder unsere Schulen nicht besser machen, auch nicht die Menschen, die sie besuchen.

Das gilt auch für uns privat. Die teure Technik im Geschenkpapier wird an Heiligabend Jauchzen und Frohlocken auslösen. Aber eigentlich geht es darum, uns mit Wertschätzung zu beschenken, nicht darum, zu unterstützen, dass sich jemand mit seinem neuen Smartphone, Tablet oder Laptop in eine Ecke zurückzieht und allein vor sich hindaddelt. Die Herzensangelegenheiten brauchen meistens weder Stromanschluss noch Internetzugang, sie brauchen unsere volle Aufmerksamkeit,

meint Ralf-Uwe Beck, evangelisch und aus Eisenach.


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